Samstag, 19. Mai 2012

Die rothaarige Urt

Gähnend erwachte ich gegen Mittag und rieb mir müde die Augen und war froh, dass mein Herr nicht hier war, sondern auf einer geheimnissvollen Reise wegen den roten Schiffen aus Cos. Er hätte mich sicher schon viel früher vom Fell gejagt, aber ich war erst gegen Morgen aus der Taverne rausgekommen, weil die blonde Pagaschlampe und ich den Herrn Ersten Kapitän bedienen mussten und das dauerte ziemlich lange. Er wollte nämlich auf verschiedene Arten bedient werden und die Blonde und ich gaben uns grosse Mühe und ich glaube, er war ziemlich zufrieden mit uns.

Mein nackter Körper war immer noch ziemlich klebrig von Schweiss und Paga und anderem und ich suchte meinen Camisk, aber der war wohl noch in der Taverne, den hatte ich dort vergessen. Erschrocken rannte ich aus der Türe und zur Taverne und tatsächlich, da lag er in der Ecke hinter dem Tanzkreis.

Erleichtert zog ich ihn schnell an und schlenderte zum Markt am Hafen. Mein Magen knurrte und ich sah sehnsüchtig auf die Brötchen am Stand des Bäckers, als eine Stimme mir zuzischte: "Nimm doch eines, es achtet gerade niemand auf dich." Ich drehte mich um und da war eine Freie. Sie sah zwar nicht so aus, wie Freie normalerweise aussehen. Sie war schmutzig und unter ihrem langen Rock schauten dreckige nackte Füsse hervor und ihre Schultern waren nackt und ihre Arme auch und ihre Brüste auch fast ganz. Aber ihre langen roten Haare wogten um einen kragenlosen Hals herum, also musste sie wohl frei sein und ich kniete mich schnell nieder und begrüsste sie. Es stellte sich heraus, dass sie von einem Schiff geschmissen worden war, ohne ihr Gepäck und dass sie Musik machen konnte und tanzen. Währenddem wir so miteinander sprachen, griff sie in den Abfallkübel beim Fischstand und zog glitschige Gedärme und anderes Zeugs heraus und stopfte es sich in den Mund. Ich schaute voller Ekel zu und als sie mir ein Fischauge anbot, da sagte ich schnell, dass ich überhaupt keinen Hunger hatte.

Ich hatte unterdessen gemerkt, dass sie wohl eines der Urtmädchen war, die überall im Hafen lebten. Mein Herr duldet sie, wenn sie nicht zu frech werden und sie müssen ihm dafür alles sagen, was sie so im Hafen hören. Er verlangt auch einen Anteil, wenn sie was Wertvolles finden und von den Hübscheren unter ihnen lässt er sich auch gerne mal bedienen oder er bedient sich meistens gleich selber, weil er ist ja schliesslich der Hafenprätor. Also sagte ich der Frau, dass sie in einem Lagerhaus schlafen kann, das selten gebraucht wird und ich zeigte ihr, wo das ist. Dann ging ich zurück zumHaus meines Herrn, weil ich noch eine Menge zu tun hatte.

Später am Tag lief ich über den Sklavenpier und da sah ich hinter den Gittern der Sklavenkäfige beim Slaverhaus etwas Rotes und ich hörte jemanden wimmern. Neugierig ging ich näher und da sah ich die Rothaarige am Boden knien, nackt, mit aufgeschürftem Kinn und einem geschwollenen Fuss und Blut an ihrer Hitze und der Slaver war gerade dabei, ihr seinen Kragen umzulegen. Er sah sehr zufrieden aus und nachdem ich ihn begrüsst hatte, erzählte er mir, dass die Rote am Hafen rumgelungert ist und er hat sie einfach gepackt und weil sie weisse Seide war, hat er sie zur roten Seide gemacht und dabei wollte sie weglaufen und ist aus dem ersten Stock runtergesprungen. Er rieb sich die Hände und sagte, sie kann sogar lesen und schreiben und nach ein paar Hand Grundausbildung wird er sie gut verkaufen können.

Ich horchte auf, den mein Herr suchte nämlich eine Slavin, die lesen kann, weil ich kann es nicht und dann wird er mich verkaufen. Jetzt blickte ich die Sklavin weniger freundlich an, weil sie sah wirklich sehr hübsch aus mit ihrer hellen Haut und den langen roten Haaren und sie konnte lesen und ich dachte nach und dann sagte ich: "Herr, der Hauptmann hat gesagt, dass rotes Haar die besten Sehnen für seine Tarnbögen gibt." Der Slaver betrachtete die roten Haare und sagte, dass er in diesem Fall den Hauptmann ein paar Haare gegen gutes Kupfer überlassen könnte. Ich sagte, ja, Herr, aber weisst du, für einen Bogen braucht es alle Haare einer Sklavin. Die Sklavin wimmerte entsetzt auf und flüsterte: "Bitte nicht, mein Herr!" Der Slaver schüttelte seinen Kopf und er wollte ihr nicht alle Haare abschneiden, weil sie dann nicht mehr so hübsch ist und einen tieferen Preis bringt.

Ich verzog enttäuscht meinen Mund und dann half ich dem Slaver, die Rothaarige zum Zentralplatz zu bringen, weil er sie dort ausstellen wollte. Dabei musste ich sie ein paarmal treten, weil sie etwas störrisch war und sie riss mich an den Haaren, aber nachdem ich sie auf den geschwollen Fuss getreten hatte, war sie ziemlich friedlich. Am Zentralplatz wurde sie vom Slaver an den Pfosten angekettet und jetzt konnten die Herren sie dann anschauen. Ich war nur froh, dass mein Herr auf Reisen ist, weil hoffentlich ist sie ja schon verkauft, wenn er zurückkommt.


OOC
Während dem Spielen gestern kam auch eine Piratin mit ihrer Sklavin im Schlepptau an. Die Piratin natürlich schwer bewaffnet und im üblichen Piratenlook, der überhaupt nicht goreanisch ist und Tarl wahrscheinlich Magenkrämpfe verursachen würde. Wir beachteten sie nicht weiter und sie gingen zur Herberge und schrien über die Sim, was sie dort so veranstalteten.
Ich habe mir überlegt, was ich da machen soll. Ich werde solche Spieler einfach ignorieren, aber wenn ein Herr mit ihnen spielt, dann muss ich als Sklavin mitspielen, das gehört zu meiner Rolle. Ich könnte denen natürlich einen Wink mit dem Zaunpfahl geben und irgendwas emoten wie "Ich glaube, Herr, ich habe zuviel schlechten Brei gegessen, weil ich sehe eine Herrin mit Waffen und sowas gibts ja gar nicht in Port Kar", aber ich glaube, der Zaunpfahl müsste schon sehr dick sein und man müsste denen ein paarmal fest auf den Kopf hauen damit, bis sie den Wink verstehen würden.
Ich könnte sie einfach auch kommentarlos von der Sim schmeissen und ich glaube, das werde ich tun, aber natürlich nicht, wenn jemand aus Port Kar mit ihnen spielt.
Den Priesterkönigen sei Dank haben wir bis jetzt kaum solche Besucher gehabt. Wir können gut auf sie verzichten, weil sie nicht zur Atmosphäre auf der Sim passen.



4 Kommentare:

  1. Ich glaube, dass ignorieren in so einem Fall am besten ist. Und wenn man als Kajira mit einbezogen wird, emotet man halt so sparsam, dass die Sache schnell vorbei ist.
    Auf keinen Fall nützt diskutieren. Man regt sich nur unnötig auf.

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  2. Zasta hat doch vor Ewigkeiten mal ein paar nette Piktogramme dazu gemacht, also wie man sich die Besucher aufstellt.

    Oben in der Sky hinstellen und gut ist es.

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  3. Hm, das sieht nicht schön aus und mit einem Brett vor dem Kopf sieht man das ja sowieso nicht.

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  4. Die Bilder von Zasta sind toll aber bringen tatsächlich nichts. Wir hatten sie auch stehen und es machte keinen Unterschied. Die Meisten die so rumlaufen wissen wie Fehl am Platz sie sind und ich unterstelle, in vielen Fällen, auch Absicht um aufzufallen und "anders" zu sein. Ignorieren ist das Beste.

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