Freitag, 22. Juni 2012

Rollengerecht, aber nicht stereotyp spielen

Als Neuling im Gor Rollenspiel musste ich erst lernen, wie ich mich in meiner Rolle als Kajira zu verhalten hatte. Das dauerte einige Zeit und dann kannte ich die grundlegenden Sachen dieser Rolle. Irgendwann wurde es mir langweilig und ich überlegte mir, warum und ich merkte, dass ich mich eigentlich immer gleich verhielt und das nahm die Spannung ziemlich aus dem Spiel.

Wahrscheinlich geht es auch anderen Spielern so. Man will sich rollengerecht verhalten und dann läuft man Gefahr, sich stereotyp zu verhalten und das wird langweilig, ausser vielleicht für die Teilnehmer, die eine Spielsituation das erste Mal erleben. Die Kunst besteht darin, dass man sich zwar rollengerecht verhält, aber in der Rolle nicht berechenbar wird und immer wieder für Ueberraschungen sorgt. Das erzeugt Emotionen beim Gegenüber, nicht immer die Emotionen, die er sich wünscht, aber immerhin Emotionen und das wünsche ich mir ja beim RP.

Ein Rarius muss nicht dauernd jede Kajira in Reichweite vernaschen und eine Kajira muss nicht dauerfeucht und dauergeil sein. Ein Slaver darf durchaus auch mal nett sein zu einer Kajira und eine Kajira darf eine andere Kajira eiskalt ans Messer liefern zum eigenen Vorteil - Kajiras sind nicht nur liebenswerte Schosshündchen. Innerhalb einer Rolle hat man viele Möglichkeiten und die sollte man versuchen auszuspielen, aber man sollte in der Rolle bleiben. Das ist natürlich eine Gratwanderung, aber es macht das Rollenspiel interessant, weil man nie weiss, was passieren wird.

Das kann natürlich manchmal auch frustrierend sein, wie damals bei dieser Kajira und bei diesem Herrn (Namen nenne ich jetzt keine), wo der hübsche Herr die Kajira mit sich ins Badehaus befahl für eine Massage und die Kajira schon im siebten Erotikhimmel schwebte und ihr Kopfkino auf Hochtouren lief. Aber es war kaum zu glauben, der Herr wollte wirklich nur eine Schultermassage und sonst nichts und alle Bemühungen und Verführungskünste der Kajira nützten nichts und führten am Ende dazu, dass der Herr sie entnervt ohrfeigte und fortschickte. In diesem Moment hätte die Kajira den Herrn am liebsten auf alle drei Monde von Gor geschossen, so wütend war sie, aber ein solches RP vergisst man nie.

2 Kommentare:

  1. Tekko der Schmied22. Juni 2012 um 01:24

    Hahahaha, eine Ohrfeige die Dir ewig im Gedächtnis bleiben wird?
    Das hätte Tekko sich nun auch wieder nicht träumen lassen.
    Aye Du hast recht, es gibt gesellschaftliche Vorgaben und Individuen die mit selbigen irgendwie klar kommen müssen.
    Soll heissen es gibt Dinge die man kaum würde spielen können und andere Dinge die zeigen, das trotz aller gesellschaftlicher Genormtheit jeder Mensch doch auch auf Gor eigene Gedanken und Ideen hatte, und seine ureigene Art mit den Gesellschaftsnormen umzugehen.

    Tut man das nicht, spielt man nur noch "Rolle" aber nicht mehr "Charakter".

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    1. Tut man das nicht, spielt man nur noch "Rolle" aber nicht mehr "Charakter".

      Das ist die perfekte Zusammenfassung von dem, was ich meine.

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